Die Arbeits- und Wohnsituation in Darmstadt
Der Arbeitsmarkt boomt, weil immer mehr Menschen in die Stadt zuziehen. Die Mieten kann man fast mit München oder Frankfurt/Main vergleichen. Die Neubauten stagnieren und es gibt wenig. Aufgrund verschiedener Zukunftsprognosen liegt Darmstadt hier ganz vorne. Dabei schätzt die Hessische Landesregierung, dass im Jahr 2030 etwa 10.000 Menschen mehr als heute (aktuell mehr als 143.000 Einwohner) in Darmstadt leben werden.
Selbst ohne einen weiteren Zuzug würde der Wohnraum in Darmstadt knapp werden. In Darmstadt steigt die Zahl der Ein- oder Zwei-Personen-Haushalte. Dabei sind gerade Einfamilienhäuser in Stadtnähe kaum noch frei vorhanden und zwar hauptsächlich weg von den Einflugschneisen des Frankfurter Flughafens.
Von dem Arbeitsmarkt in Darmstadt wird hauptsächlich Fachpersonal angelockt. Von den in Darmstadt im Durchschnitt ungefähr vorhandenen 78.000 Wohnungen liegt der Leerstand unterhalb von 1.500, die jedoch oft nur aktuell nicht vermietet werden, weil sie gerade sich in einem Renovierungszustand befinden. Die angeschobenen Neubauprojekte bringen aktuell nur ungefähr 700 neue Wohnungen im Jahr.
Gerade im Osten der Stadt in den Gebieten Mathilde- und rosenhöhe, Bessungen oder Woogs- und Komponisten-Viertel wohnen die gut verdienenden Menschen. Hier gibt es wenige Wohnungen und die Preise steigen weiter.
Das wirkt sich alles auch auf die Mieten aus. Hier liegt Darmstadt bundeweit auf Platz 7 mit einem Durschnitt-Mietpreis von 10 Euro pro Quadratmeter Damit befindet sich Darmstadt unmittelbar hinter den Städten Stuttgart, Frankfurt oder München.
Außer den Flächen der ehemaligen US-Armee gibt es im Stadtbereich kaum große innerstädtische Entwicklungsmöglichkeiten. In den schönen Villengebäuden an der Mathildenhöhe wohnt hauptsächlich die Generation 50 plus. Im Paulusviertel , wo sich auch Schulen in der Nähe befinden und eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr besteht, eher Familien. In solchen Vierteln liegen der Neubauquadratmeterpreis zwischen 3.000 und 4.000 Euro Ebenso sind Wohnungen in den Stadtvierteln Steinbergviertel, Martinsviertel sowie Bessungen sehr begehrt. Dort gibt es überhaupt keinen Leerstand mehr.
Ebenfalls wurden in den letzten Jahren verstärkt Mehrfamilienhäuser von mittelständischen Familienunternehmen sowie Freiberuflern als Kapitalanlage nachgefragt. Aktuell sind hier die die Nachfrager für Häuser mit bis zu 10 Wohnungen auf einer langen Warteliste, weil einfach keine freien Mehrfamilienhäuser zum Kauf vorhanden sind.
Etwas näher an der Innenstadt befindet sich die Villenkolonie. Hier stagnieren die Preise auf einem hohen Niveau. Das trifft auch für die dort befindliche Heinrich-Delp-Straße zu. In der näheren Umgebung gibt es auch ein gutbürgerliches Umfeld Hier kommen dann verstärkt renovierungsbedürftige Häuser mit einem kleinen Vorgarten auf den Markt.
Komponistenviertel
Der Architekt Joseph Maria Olbrich entwarf für den nordöstlich der Stadt vorhandenen Breitwiesenberg eine Art Gartenstadt nach den englischen Vorbildern. Damit wollte man der um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert umgreifenden Stadtflucht entgegen wirken. Der Bau der Komponistenviertels (also dieser geplanten Gartenstadt) wurde im Jahr 1907 begonnen. Dabei wurde mit 25 freistehenden Villen angefangen.. Danach folgten dann der Bau von Bungalows, Mehrfamilienhäuser am Graupnerweg und Spessartring. Am Rande des Komponistenviertels westlich der Bahntrasse wurden dann in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Flachdachbungalows am Albinmüllerweg gebaut. Die in diesem Bereich renovierten Häuser mit einer Wohnfläche von 300 bis 400 Quadratmeter erzielen heute Preise bis zu 450.000 Euro und mehr. In einen unrenovierten Zustand gehen die Häuser mit einer Quadratmetergröße von 300 bis 400 inklusive Grundstück mit mehr als 350.000 Euro weg. Dabei müssen dann die neuen Inhaber noch mit ungefähr 10 bis 15 Prozent der Kaufsumme an Renovierungskosten rechnen. Gerade Mediziner, Rechtsanwälte oder Steuerberater schätzen diese Wohngegend, in der es diverse Wohnvarianten, wie Reihenhäuser, Walddachbungalows sowie die eine oder andere großzügige Stilaltbauvilla oder das Designerhaus gibt. Die gehrtesten Objekte findet man im zentralen Bereich des Viertels, und zwar rund um den Richard-Wagner-Weg. Dabei steigt derzeit die Nachfrage nach den dort vorhandenen Bestandhäusern weiter leicht an.
Das Woogsviertel
In diesem Viertel gibt es viele Bestandsbauten. Trotzdem ist dieser Wohnbereich von der Bevölkerungsstruktur her durchgemischt. Hier findet man kleine Mehrfamilienhäuser. Ebenso liegen hier auch viele Einfamilienhäuser mit Grundstücken bis ungefähr 600 Quadratmetern. In der Beck- und Teichhausstraße findet man mehr Geschosswohnungen und Mehrfamilienhäuser aus den 60er Jahren. Danach kommen Ein- und Zweifamilienhäuser. Sehr beliebt bei Beamten und Angestellten sind die nördlich der Heinrichstraße sich befindenden Straßenzüge in Richtung Woog. Im Bereich der Soderstraße sind viele expressionistische Backsteingebäude aus den 20er oder 30er Jahren anzutreffen. Dabei wechselt in diesem Bereich ein Doppelhaus aus den 20er und 30er Jahren mit über 100 Quadratmetern Wohnfläche für ungefähr 450.000 Euro den Besitzer. Das Woogsviertel liegt nahe an der Innenstadt und zugleich nicht allzu weit weg von der Universität. Deshalb ist das Viertel auch bei Familien mit Kindern sehr begehrt. Dabei befindet sich die Freizeitanlage Großer Woog dann direkt vor der Haustür. Durch die Odenwaldbahn-Haltestelle ist dieses Viertel auch an den Nahverkehr gut angebunden.