Bundesfamilienministerin gegen Frauenquote für Mittelstand

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig hat sich im BusinessMagazin BERLINboxx gegen eine Frauenquote in nicht börsennotierten mittelständischen Unternehmen ausgesprochen. Damit hat sie Forderungen – insbesondere aus den Reihen der Grünen – nach einer Ausdehnung der im Koalitionsvertrag als Ziel definierten 30-Prozent-Quote für Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen zurückgewiesen.

Sehr wohl betroffen seien allerdings „mitbestimmungspflichtige Unternehmen ab 500 Mitarbeitern“, sagte Schwesig der BERLINboxx. Für diese Betriebe gelten die „Verpflichtungen zur Zielgrößensetzung“. Für Irritationen bei der Wirtschaft sorgt dabei jedoch Schwesigs Definition der Unternehmensgröße: Eigentlich fallen erst Betriebe mit mehr als 2.000 Mitarbeitern unter das Mitbestimmungsgesetz. Für Betriebe ab 500 Mitarbeitern gilt lediglich das deutlich abgeschwächte Drittbeteiligungsgesetz.

Zur Durchsetzung ihrer Ziele im öffentlichen Sektor forderte Schwesig im Interview mit der BERLINboxx eine Novellierung des Gremienbesetzungs- und des Gleichstellungsgesetzes: „Beide Bundesgesetze haben – trotz mitterweile 20-jährigem Bestehen – nicht die erhoffte Wirkung entfalten können.“, gab die Ministerin zu.

Hintergrund der Pläne sind offenbar die Schwierigkeiten öffentlicher Unternehmen, insbesondere Führungspositionen mit Frauen zu besetzen. Bereits vor der Sommerpause hatte Schwesig ein Gesetz angekündigt, nach dem Spitzenposten in Aufsichtsräten öffentlicher Unternehmen unbesetzt bleiben müssten, wenn die gesetzliche Frauenquote nicht erfüllt würde. Hier regt sich jedoch Wiederstand beim Koalitionspartner.

Das vollständige Interview mit Manuele Schwesig lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der BERLINboxx „Wirtschaftsfaktor Frauenpower“ oder im kostenlosen Online-Magazin: http://berlinboxx.de/magazin.html

Thorsten Elsholtz / BERLINboxx

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